Françoise Sagan 1994: „Ich war immer frei, so zu leben, wie ich es für richtig hielt“

Interview Von ihrem Rückzugsort in der Normandie aus sprach die Schriftstellerin in diesem Interview anlässlich der Veröffentlichung von „Un chagrin de passage“ (Ein vorübergehender Kummer) mit der ihr eigenen Lässigkeit über die Höhepunkte ihres turbulenten Lebens. Ein intimes Porträt der 2004 verstorbenen Autorin von „Bonjour tristesse“.
Interview von Jean-Louis Ezine
Françoise Sagan, im Februar 1992. CHOGNARD/TF1/SIPA
Es war in Equemauville, einem Vorort von Honfleur, in den Gärten von Françoise Sagan. Ein Land der Zweige und Schatten, der stillen Mazerationen, des Duftverkehrs, wo die Gewölbekeller ihre erdige Frische mit dem säuerlichen, riechenden Wind vermischen, den die Morgenflut aufwirbelt. Es ist das Karthago der Garnelen, das Salammbô des Mostapfels, der geschichtsträchtige Kanton, in dem die Punischen Kriege des Impressionismus ausgetragen wurden.
Das Treffen war im Herrenhaus von Breuil vereinbart worden, das mitten im Nirgendwo steht, in der milchigen Stille des alten Hains. Es ist die Art von Ort, den man nur findet, wenn man sich fleißig verirrt. Ein endloser Pfad, tief ins Unterholz gehauen, erstreckt sich …

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